Luxembourg

Die Tanzspielwerkstatt - ein Erlebnis
Seit nunmehr 30 Jahren besteht die Tanzspielwerkstatt des Saarländischen Turnerbundes (STB). Mit 24 Frauen aus verschiedenen Vereinen des STB trainiert Ursel Hein einmal im Monat an einem Sonntagvormittag intensiv drei Stunden. Es wurden sieben Spiele von Hermann Grauerholz und zwei eigene Tanzspiele erarbeitet. Die intensive Arbeit in der Gruppe über all die Jahre wird belohnt durch Einladungen bei Vereinsjubiläen, Deutschen Turnfesten und Kirchengemeinden.

Die Auftritte der Tanzspielwerkstatt sind immer wieder ein Erlebnis und ernten jedes Mal die volle Anerkennung der Zuschauer. So auch am 3. Oktober, als die Tänzerinnen einer Einladung der Franziskanerinnen des Klosters in Luxemburg folgten. Es sollte zum Fest des heiligen Franziskus in der Belairer Kirche ein Festgottesdienst gestaltet werden. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt und die Besucher waren sehr gespannt auf diesen ungewöhnlichen Gottesdienst. Nach einer kurzen Einführung durch den Pfarrer begannen die 16 Tänzerinnen mit dem Tanzspiel "Terra Nostra - Erde, auf der wir leben". Dieser Zyklus in 14 Bildern beginnt mit der Darstellung der Urgestalt der Erde im Zusammenspiel mit den Planeten, streift die menschliche Neugier der Weltraumfahrt, zeigt des Jahreszeitenablauf, befasst sich ausführlich mit den Auswüchsen und Folgen der Ausbeutung und Belastung durch Technik und Industrie und verdeutlicht, wie klein und armselig der Mensch in seinen Möglichkeiten gegenüber dem unbändigen Universum ist. Den Schluss bildet die Einsicht, dass Leben auf dieser Erde für den Menschen nur möglich ist, wenn mit dem Lebensraum Erde vertrauensvoll und vernünftig umgegangen wird und die Menschen sich immer wieder aufs Neue bemühen, in Frieden, Eintracht und Liebe miteinander zu leben.

Hermann Grauerholz verarbeitete 1979 die Ausbeutung der Erde durch den Menschen und die Industrie in diesem Tanzspiel. Auch nach 30 Jahren hat das Stück an Aktualität nichts eingebüßt. Die Besucher des Festgottesdienstes waren tief bewegt und dankten der Gruppe mit lange anhaltendem Applaus. Wir danken Ursel Hein, dass sie uns zu dieser Aufführung nach Luxemburg eingeladen hat. Es war für uns ein beeindruckendes Erlebnis und klingt heute noch in uns nach.

Hella Hattorff und Christa Behlmer